Sommer in Kroatien - Teil 1

Sommer in Kroatien - Teil 1

Die erste Woche unseres Urlaubs in Istrien ging natürlich wie im Fluge vorbei. Ich hab mir gedacht, ich teile den Bericht in zwei Blogposts, bevor ich später versuche, alle Eindrücke in einen einzigen zu quetschen. Los geht's also mit Teil 1.

Den Auftakt unseres Urlaubs bildete die Zwischenübernachtung in Slowenien, die wir eingeplant haben, damit die Reise für Hermine nicht zu lang wird. Normalerweise hätte die Fahrt laut Navi nur ca. 4,5 Stunden gedauert. Da wir uns aber für unsere Abfahrt genau den Tag im Jahr ausgesucht haben, an dem die Schulferien in ganz Tschechien UND Österreich losgingen, brauchten wir sechs Stunden. Tja, lesson learned würd ich sagen ...

Die Strapazen waren aber schnell wieder vergessen, als wir am frühen Abend auf dem idyllischen, kleinen Bio-Bauernhof Tourist Farm Artišek ankamen. Hier wurden wir ganz lieb von der Tochter der Eigentümerin empfangen, die perfekt Deutsch sprach, und uns erstmal eine selbstgemachte Willkommens-Limo machte. Auf der Fahrt hatten wir Hermine versprochen, dass sie heute noch einen Esel sehen könne. Also besuchten wir den Esel und seine zahlreichen Mitbewohner die Schafe. Nicht zu vergessen Katze "Sissi", mit der Hermine am liebsten die ganze Zeit gespielt hätte. Nach einem kleinen, aber feinen Frühstück mit lokalen Produkten, machten wir uns am nächsten Morgen auf die Weiterfahrt zu unserer Unterkunft in Istrien, die für die nächsten zwei Wochen unser Zuhause sein sollte.

Nach einer Fahrt, die ebenfalls länger dauerte, kamen wir endlich an unserem Feriendomizil an. Das Örtchen Banjole liegt in einer Bucht im Süden Istriens. Hier haben wir eine schnuckelige Ferienwohnung mit Garten gemietet, die nur 200 m vom Strand entfernt liegt. Nachdem wir alle Sachen ausgepackt hatten, sind wir auch schon auf Erkundungstour gegangen. Wie für diese Region typisch ist unser "Hausstrand" ein Kieselstrand und kein Sandstrand. Der Einstieg ins Wasser ist schön seicht und es gibt viele schattenspendende Pinien in der Bucht. Deswegen ist dieser Ort natürlich beliebt bei Familien mit Kindern. Hätten wir Hermine nicht, würden wir diesen Strand sicher meiden 😜.

Am ersten richtigen Urlaubsmorgen gab's Pfannkuchen aus Pancake-Teig. Ich hatte am Tag vorher so ne süße Pancake-Pfanne mit Tierformen im Supermarkt ergattert, nur um dann festzustellen, dass sie auf dem Induktionsherd in unserer Ferienwohnung nicht funktioniert. Jan hatte den Teig aber schon fertig, also wurden daraus ziemlich fluffige Pfannkuchen.

Frühstück auf der Terrasse

Nach dem Frühstück wollte Hermine etwas im Planschbecken spielen und ich hab derweil versucht zu lesen, während Jan auf Google Maps die Strände in der Umgebung ausgecheckt hat. Mittlerweile haben wir allerdings herausgefunden, dass es besser ist, falls man ein Auto hat, etwas herumzufahren und selbst zu schauen, denn so haben wir auch abgelegene, weniger von Touristen bevölkerte Badebuchten gefunden. Nach Hermines Mittagsschläfchen machten wir noch eine kleine (ungeplante) Wanderung zu einem Strand in der Nähe. Der war uns aber zu voll, weswegen wir unser Badehandtuch lieber auf unserem Hausstrand ausgerollt und bis zum Abend dort gechillt haben.

Am nächsten Tag ging es bis ganz an den südlichsten Zipfel Istriens - ans Kap Kamenjak (Premantura). Diesen Nationalpark kannten Jan und ich bereits von unserem ersten Istrienurlaub 2019. Hier kann man rund ums Kap herum baden und jede kleine Bucht hat ihren eigenen Charme. Die Wellen schlagen gegen steile Felsen und es weht ein rauer Wind, was bei der Sommerhitze gut tut. Das Meer ist kristallklar und so türkis als hätte jemand einen Eimer Farbe reingeschüttet. Mit ein Grund, warum ich Kroatien liebe! 🫶

Wir sind mit unserem eigenen Auto zum Kap gefahren, was das Erkunden etwas einfacher machte, weil es schon recht weitläufig ist. Ausserdem hatten wir ja auch viel Gepäck für so einen Tagesausflug mit Kleinkind. Das Tagesticket für den Eintritt in den Park kostet in der Hochsaison 8 Eur, was ich schon happig finde, dafür dass man sich ja eigentlich "nur" in der Natur aufhält. Allerdings kann man hier wirklich den ganzen Tag verbringen, wenn man möchte. Wir waren erst schwimmen und als Hermine reif für ihr Mittagsschläfchen war, haben wir uns ins Auto gesetzt und sind zu einer anderen Bucht am Kap gefahren. Die kurze Strecke habe ich zum Lesen ausgenutzt.

Am nächsten Tag stand das Aquarium in Pula auf dem Programm. Wie erwartet, war Hermine ganz hingerissen von den Meeresbewohnern und wollte immer "mehr Fische" sehen. Am beeindruckendsten fand sie die Krokodile, die uns minutenlang angestarrt und dann eine plötzliche Bewegung gemacht haben. Von denen war sie nur schwer wegzukriegen. Und auch die Riesenschildkröte, die in dem Rescue Center aufgepeppelt und wieder ausgesetzt wird, hat es ihr angetan. Ich hatte mir das Aquarium größer vorgestellt, aber mit so einem kleinen Kind wäre ein längerer Besuch wahrscheinlich eh nicht möglich gewesen, zumal Hermine eigentlich die ganze Zeit getragen werden wollte.

Nach eineinhalb Stunden meldeten sich unsere Bäuche dann auch, sodass wir uns auf den Weg in ein charmantes Restaurant machten, das direkt in die Felsklippen gebaut war, sodass wir einen herrlichen Blick aufs türkisfarbene Wasser hatten. Es verirrten sich kaum andere Touristen herhier, wodurch wir die Atmosphäre genießen konnten. Das Essen war top, auch wenn Hermine anderer Meinung war. Anstatt zu essen hat sie lieber ein Bild ausgemalt, das der Kellner ihr gegeben hat - natürlich mit Fischen und Schildkröten 🦀🐠🐊.

Bonaca Restaurant & Lounge Bar

Am Freitag war dann Jan und mein 5. Hochzeitstag, an dem wir etwas besonderes unternehmen wollten. Wir entschieden uns nach Rovinj zu fahren. In dieses malerische Küstenstädtchen hatten wir uns in unserem letzten Istrienurlaub beide verliebt. Wir sind vorm Frühstück losgefahren, damit uns genug Zeit bis zum Mittagsschläfchen und zur Mittagshitze blieb. Nach der Ankunft in Rovinj kamen wir an einem Spielplatz vorbei, auf dem Hermine ihrer Schaukelleidenschaft nachgehen konnte. Anschließend sind wir durch die verschlungenen Gässchen gebummelt und haben das Café wieder gefunden, in dem Jan und ich damals gefrühstückt hatten. Diesmal mit Hermine 🫠. Nachdem der Kellner Jans Bestellung (zwei Cappuccinos und zwei Limos) aufgenommen hat, meldete Hermine sich noch zu Wort und bestellte sich selbst einen Babyccino. Wie konnte Papa sie nur übergehen!? 😃.

Hach, dieser Ort ist wie ein Klein-Venedig für mich. Fehlen eigentlich nur noch die Kanäle.

Nach einem zweiten Stadtspaziergang und sogar einer Mini-Shoppingtour sind wir in eine Tapas Bar eingekehrt, die ganz nach meinem Geschmack war. Hätte ich ein Café, würde es aussehen wie die Korta Tapas Bar! Es wurde mit so viel Liebe eingerichtet. Das Öl wurde in einem Keramik-Gießkännchen und das Brot in dieser kleinen herzförmigen Backform von Ikea serviert. Überall hingen getrocknete Wildblumen und das alte Porzellangeschirr war bunt zusammen gewürfelt.

Nach einer kleinen Stärkung ging es wieder zurück zum Auto, damit Hermine schlafen konnte. In der Zwischenzeit sind wir zu einem Strand in der Nähe von Rovinj gefahren. Dort haben wir uns etwas abgekühlt, bevor es wieder nach Hause ging. Zur Feier des Tages hatten wir nämlich eine Reservierung in einer gemütlichen Pizzeria bei uns um die Ecke gemacht.

Auf dem Rückweg mussten wir aber dann doch noch einen Zwischenstopp auf einer Wein- und Olivenplantage machen. Das Öl, das wir 2019 in Istrien gekauft hatten, geht langsam zu neige, deswegen hatten wir schon geplant im Urlaub wieder Nachschub zu kaufen. Und da passte dieser Besuch super. Wine & Olive Polari ist ein kleines Familienunternehmen, das gerade so viel Öl und Wein produziert, wie es braucht. Die Besitzerin gab uns ein kleines Tasting und meinte, ihre Familie wolle lieber Sonntags am Strand liegen, anstatt zu viel zu arbeiten. Deswegen verkaufe sie ca. 700 l im Jahr, was ihnen zum Leben reiche. Die Lebensphilosophie gefällt mir 😃. Es gibt auch keinen Online-Shop und sie beliefern keine lokalen Restaurants. Alles, was sie verkaufen geht an Privatleute, die sich ihre Ration Wein und Öl bei ihnen holen. Nach der netten Degustation und einem kurzen Besuch bei den Hühnern, die gerade Eier gelegt hatten, mussten wir dann auch wirklich los, wenn wir nicht zu spät zum Restaurant kommen wollten. Und so ging ein richtig schöner Hochzeitstag voll von neuen Erinnerungen zu Ende.

Soweit erstmal. Warum gehen Urlaube nur immer so schnell vorbei? 🥲 Teil 2 folgt dann, wenn wir wieder zuhause sind ... 💜

Hier geht's weiter zu Sommer in Kroatien Teil 2. Wenn du direkt wissen möchtest, welche unsere Top-Strände in Istrien sind, hüpf hier herüber: Unsere Top 5 Strände in Istrien.