Freundinnenwochenende in Wien im Januar

Freundinnenwochenende in Wien im Januar
Kurztrip nach Wien

Der Januar kann ein grauer Monat sein. Weihnachten ist vorbei, die Silvesterparty nur noch eine verschwommene Erinnerung, und die Tage sind noch kurz und oft einfach nur grau und ungemütlich. Deshalb haben meine Freundin und ich beschlossen, uns eine kleine Auszeit zu gönnen. Ein Wochenende nur für uns, ohne Kinder, ohne Verpflichtungen, ohne Alltag. Da ich bei unserem letzten Treffen die lange Anfahrt hatte, haben wir es diesmal umgekehrt gemacht, und so viel unsere Wahl auf Wien!

Hier möchte ich euch von unserem Wochenende erzählen – eins vorneweg: Ihr kriegt keine Tipps für die sicherlich auch sehr sehenswürdigen Sehenswürdigkeiten, denn die interessieren uns nicht, wenn wir uns treffen. Dafür gibt's Inspiration für schnuckelige Weinlokale, köstliches Sushi und charmante Läden. 🙂

Ankunft

Wir sind am Freitag angereist. Ich konnte Hermine noch in den Kindergarten bringen bevor ich zum Bahnhof gefahren bin. Nach einer kurzen Reise von 3 Stunden - natürlich mit Zugverspätung - war ich da. Wie gesagt, hatte meine Freundin aus Deutschland eine längere Anfahrt, sodass wir uns erst am Nachmittag im Hotel getroffen haben. Vom Bahnhof ging es mit der U1 vom Südtiroler Platz zum Karlsplatz, von wo aus es nur wenige Gehminuten zu unserem Hotel waren. Mein erster Eindruck als ich in die U-Bahn gestiegen bin: Krass, was für Menschenmassen! Die bin ich vom beschaulichen Brünn gar nicht mehr gewohnt.

Unser Hotel lag zentral im 6. Bezirk am Naschmarkt. Wir hatten uns bewusst für ein kleines Boutique-Hotel entschieden, das mit viel Wiener Charme punktete. Unser Zimmer war gemütlich, mit hohen Decken, alten Holzfußböden und hübschen Samt-Tapeten im alten Stil.

Nachdem meine Freundin auch eingecheckt hatte, hielten wir uns nicht lange auf, denn wir wollten direkt in unser Wochenende starten. Unser erster Halt? Ein uriges Weinlokal natürlich!

Hotel Beethoven in Wien am Naschmarkt

Wein und leckeres Essen: Ein Muss für uns

Wir entschieden uns für die Eulennest Vinothek & Weinbar. Schon der Name klingt doch schnuckelig gemütlich, oder? Da sonst alle Tische besetzt waren, bekamen wir einen Hochtisch (das Wort hatte ich vorher noch nie gehört). Unser erster Drink an diesem Wochenende war der Eulennest-Spritzer mit Weißwein, Soda, Holunderblütensirup und Zitrone. Yummy!

Und so haben wir es genossen, uns nach längerer Zeit wiederzusehen und uns gegenseitig erstmal wieder auf den neusten Stand zu bringen, was in den letzten Wochen bei der anderen so los war. Es ist erstaunlich, wie gut es tut, einmal komplett abzuschalten und Zeit mit der Freundin zu verbringen. Kein Kind, das etwas von mir braucht, kein Scrollen am Handy. Nur wir zwei am späten Nachmittag bei einem köstlichen Aperitif und dem Wissen, dass es morgen so weitergeht. 😄

Wien - Restauranttipp

Was am ersten Abend nicht fehlen durfte, war der Besuch im Sushi-Restaurant. Da wir am Freitagabend keine Lust mehr auf weite Wege hatten, entschieden wir uns für das ShanghaiTan, was in der Nähe des Hotels lag, und auch etwas schick war - wenn wir uns schon mal sehen... 😉. Von den Decken hingen rote Laternen, die das ganze Restaurant in so ein rotes, schummeriges Licht tauchten. Wir hatten am Nachmittag zwar noch schnell reserviert, saßen aber gefühlt trotzdem am Katzentisch im vorderen Teil des Lokals. Im hinteren gab es kleine Separées mit Kissen auf den Stühlen, in denen man sitzen konnte, was fürs nächste Mal netter wäre. Also, als Tipp am Rande: immer frühzeitig reservieren! Dafür war unser Sushi köstlich und liebevoll auf einer kleinen Etagere mit Blümchen angerichtet. Wir haben uns eine bunte Mischung zum Teilen zusammengestellt. Die "Crispy"-Sushis fanden wir beide am leckersten, weil die von innen frittiert und noch warm waren. Lecker, lecker.

sushi on white ceramic plate
Photo by Derek Duran / Unsplash

Nach dem Essen waren wir eigentlich ziemlich satt und müde, aber trotzdem konnten wir nicht widerstehen, noch einen letzten Absacker in einer der vielen kleinen Bars zu trinken. Wir sind in einer gelandet, die uns wieder in unsere Studentenzeit zurückversetzt hat. Natürlich kamen wir nicht umher in alten Zeiten zu schwelgen. Aber nicht zu lange, denn schließlich hatten wir den morgigen Tag zu planen und natürlich auch unser nächstes Treffen.

Samstag: Die Therme in Wien oder doch lieber Stadtbummel

Am Samstagmorgen haben wir selbstverständlich ausgeschlafen. Was für ein Luxus. Das späte Aufstehen war eins meiner Highlights an diesem Wochenende! Also haben wir es langsam angehen lassen. Ich hab im Bett noch Podcast gehört und mit Jan geschrieben. Irgenwann trieb uns der Hunger dann raus. Und wie wir ein Frühstückscafé nach dem anderen entlang der Gumpendorfer Straße abklapperten, fiel uns wieder auf, dass samstags spontan einen Platz zu finden einem Sechser im Lotto gleichkommt... Am Ende ergatterten wir aber doch noch einen Tisch im niedlichen Equilibrium Café kurz hinter dem Haus des Meeres, welches übrigens auch einen Besuch wert ist, falls ihr mal mit Kindern in Wien seid.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, stand ein Stadtbummel auf dem Programm. Wir hatten zuerst überlegt, ob wir in Die Therme in Wien gehen sollten. Gerade in dieser kalten Jahreszeit hätte es natürlich gepasst, sich dort im heißen Whirlpool und in der Sauna zu entspannen. Aber dann wollten wir doch lieber gemütlich durch die Läden bummeln - etwas, was wir zuhause mit Kind nie machen. 😉 Für unsere kleine Shoppingtour haben wir uns ein paar Concept Stores ausgewählt, die zwischen Laimgrube und Spittelberg liegen, zum Beispiel der Kitch Bitsch Store, Maisonette Concept Store oder Kauf dich Glücklich. Wer Vintage-Mode mag, sollte im Burggasse 24 Vintage Shop vorbeischauen, in dem es auch ein süßes Café gibt.

Shoppen und Stöbern macht bekanntlich müde, sodass wir nachmittags für ein Päuschen wieder zurück zum Hotel gegangen sind (wir sind auch nicht mehr die Jüngsten 😄.) Das Tolle an unserer Unterkunft war, dass es dort Kuchen und Tee umsonst gab, und das in einer richtigen Wohlfühl-Atmosphäre auf einer Zwischenetage mit einer verglasten Fensterfront und Möbeln wie bei Oma. Da haben wir es uns gutgehen lassen.

Mit neuer Energie und einem frischen Outfit ging es dann am frühen Abend wieder weiter. Erster Halt war das Hanibals, ein Krimskramsladen mit Keramik, Deko und Schoki. Genau nach meinem Geschmack. Souvenirs für unsere Liebsten durften wir natürlich auch nicht vergessen.

white wooden framed glass window
Photo by Herr Bohn / Unsplash

Ausgehen in Wien

Am Abend hatten wir in weiser Voraussicht einen Tisch im La Vita è Bella reserviert. Diese Weinbar, die wir uns per Zufall ausgesucht haben, ist unser persönlicher Geheimtipp. Hier mümmelten wir eine Antipasti- und Käseplatte. Dazu einen erfrischenden Muskateller, und wir waren im siebten Himmel. Das beste war aber die lustige, fast familiäre Atmosphäre. Die Kellner - wir vermuteten Vater und Sohn - sprachen Deutsch und Italienisch und versprühten durch ihre Art so viel Lebensfreude. Am Tisch nebenan wurde gefeiert, wovon sich auch der Papa-Kellner hat mitreißen lassen, und eine Tanzeinlage und eine Runde Pullups im Türrahmen feilgeboten hat. Hier hätten wir richtig versacken können, wenn wir am Sonntag nicht früh zum Zug gemusst hätten.

Das Schöne an so einem Freundinnenwochenende ist, dass man mal wirklich Zeit zum Plaudern hat. Von Alltagsproblemen über alte Erinnerungen bis hin zu gemeinsamen Plänen in der Zukunft kann alles bequatscht werden. Außerdem ist es so befreiend einfach mal das zu tun, wonach einem gerade der Sinn steht - und sei es so banal wie ausschlafen oder in Ruhe Kaffee trinken.

Sonntag: Abschied und neue Energie

Am Sonntagmorgen hieß es leider schon wieder packen. Aber bevor wir uns auf den Heimweg machten, wollten wir noch einen letzten Tee in der heimeligen Zwischenetage unseres Hotels trinken. Auch wenn ich mit dem Kopf schon wieder bei meiner To-Do-Liste für die kommende Woche war, war ich gleichzeitig super entspannt und voller frischer Energie. Dieses Wochenende war wie eine kleine Oase mitten im grauen Januar – ein Energie-Booster, der mich sicherlich noch durch die nächsten Monate tragen wird.

Fazit: Warum jede Mama ein Freundinnenwochenende braucht

Dieses Wochenende hat mir wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, sich Auszeiten zu nehmen. Der Alltag als Mama kann anstrengend sein, und oft bleibt kaum Zeit für einen selbst. Doch solche Momente, in denen man einfach Frau, Freundin sein kann, sind ebenso wichtig wie die eigene Familie.

Meine persönlichen Tipps:

  • Im Voraus Tisch reservieren ;)
  • Wenn ihr euch ein Hotel am Naschmarkt nehmt, könnt ihr wirklich viele tolle Bars, Restaurants, Cafés und Läden fußläufig erreichen. Wir haben daher auf ein 24- oder sogar 48-Stunden-Ticket der Öffis verzichtet

Ich hoffe, ihr konntet euch ein wenig Inspiration für euren nächsten Wien-Trip holen. 💜