Urlaub in der Toskana
Eigentlich sollte mein kleiner Bericht über unseren Familienurlaub in der Toskana gespickt sein mit atemberaubenden Landschaftsfotos und sommerlichen Aktivitäten, die das Land der "dolce vita" so zu bieten hat. Ich dachte da an Gelato schlecken, durch verwinkelte, urige Gassen bummeln, hier nen Cappuccino schlürfen, da eine kleine Weinprobe machen. Doch es kam natürlich anders als gedacht. Pünktlich am ersten Urlaubstag bin ich krank geworden, sodass ich die Urlaubswoche eigentlich nichts machen konnte. Erst am letzten Tag bin ich mit meinen Eltern in ein nahe gelegenes Örtchen gefahren.
Und so habe ich auch nur Fotos von dem Weingut, auf dem wir gewohnt haben. Aber ich finde, einen schöneren Ort zum Kranksein gibt es nicht 😅.
Umgeben von Wein, Zypressen und Olivenbäumen, wohnten wir auf einem kleinen Weingut im Chianti. Wohin der Blick auch schweifte, sahen wir nur Grün, in der Ferne vereinzelt alte Steinhäuser mit rotem Ziegeldach oder eine Burgruine. Durchs Fenster hörte ich die Vögel zwitschern, den Ruf des Kukucks und mal einen Trekker an unserem Gut vorbei tuckern. Sonst nix. Schon schön! Bei dieser Traumkulisse muss man auch gar nicht Florenz oder Sienna oder die charmanten umliegenden Dörfer besichtigen 😉.
Für Hermine, deren Entertainment-Ansprüche altersbedingt ja eh noch nicht hoch sind, gab es trotzdem viel zu erkunden auf dem Gut. Morgens nach dem Aufstehen wollte sie zuerst der Schwalbe guten Morgen sagen, die auf unserer Terrasse ihren Aussichtspunkt hatte, von dem aus sie fröhlich trällerte.
Nach dem Frühstück machte sie dann kleine Erkundungsspaziergänge mit Oma und Opa, auf denen sie die Katzen gesucht, die hier herum stromern, Ameisen gezählt oder bei den freilaufenden Hühner vorbeigeschaut haben. Die lieferten übrigens die frischen Eier zum Frühstück.
Da das Wetter eher durchwachsen war, konnten Oma und Opa mit Hermine viel Spielzeit drinnen genießen. Sie haben Höhlen im Wohnzimmer gebaut, gelesen oder den Kapuzentanz getanzt. Opa und Hermine haben Yoga gemacht, wovon ich leider kein Foto habe. Was Omas und Opas eben so machen!
Während ich zuhause Harry Potter und die Heiligtümer des Todes gehört habe (die Internetverbindung auf dem Gut war schlecht, Netflix oder YouTube konnte ich also vergessen, und mein Buch hatte ich schon durch), haben Oma, Opa und Hermine einen kleinen Ausflug ins Dorf gemacht. Dort soll es angeblich das weit und breit beste Eis geben, leider mussten sie drauf verzichten, weil Hermine sonst auch gewollt hätte und das hätte Mama nicht gewollt 😜.
Am letzten Abend hat Opa es geschafft, uns nochmal vom Sofa zu scheuchen, um uns den Sonnenuntergang anzugucken. Und ja, es hat sich gelohnt!
Tja, so rieselten die Tage dahin. Ich glaube, ich war noch nie in meinem Leben einen ganzen Urlaub lang krank. Blöd, dass es nun grade Italien war. Hätte mir das nicht in einem Land mit ekeligem Essen und langweiliger Landschaft passieren können? Immerhin haben wir so einen Grund nochmal zurück zu kommen, was wir bestimmt tun werden!
💜