Stillen: 9 Tipps für eine entspannte Stillzeit

Stillen: 9 Tipps für eine entspannte Stillzeit
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Ehrlich gesagt, habe ich keine schönen Erinnerungen an meinen ersten Stillversuch. Die Nachtkrankenschwester legte mir Hermine unsanft in den Arm. Dann mal los, forderte mich ihr Blick auf. Aber wie? Ich schaute sie fragend an. Da nahm sie unsanft Hermines Hinterkopf und presste ihn mir mit Schmackes an die Brust, sodass ich Angst hatte, ihr klitzekleines Näschen wäre gebrochen. Hermine fand das überhaupt nicht gut und fing an zu schreien, woraufhin die Krankenschwester sie mir wieder abnahm und stattdessen mit einer Spritze fütterte. Sehr einfühlsam.

Auch der zweite Anlauf war nicht erfolgreicher, ich wusste nicht, was ich tat und ehrlich gesagt, waren die Krankenschwestern sehr ungeduldig mit mir. Nicht schön. Das Ende vom Lied war, dass ich in Tränen ausbrach (hallo Hormone!). Zum Glück hatte ich ein Buch mit ins Krankenhaus genommen, rund ums Thema Stillen, in dem auch das Anlegen mit Bildern erklärt wurde. Und siehe da, am dritten Tag funktionierte es. Nicht nur ich musste das Stillen erst lernen, sondern auch Hermine. Es gibt Neugeborene, die sind von Geburt an Still-Champions und andere, die etwas brauchen, einschließlich ihrer Mama 😊.

Nachdem wir den Dreh raus hatten, stillte Hermine wie eine kleine Weltmeisterin. Die ersten vier Wochen waren mal mehr, mal weniger schmerzhaft. Die Devise lautete: weiterstillen. Augen zu und durch. Ich bin froh, dass ich nicht aufgehört habe, kann aber die Frauen vollkommen verstehen, die ob der Brustschmerzen nicht mehr weiterstillen wollen/können. Ich hatte das Glück, dass mir eine liebe versicherte, es wird besser. Halte durch. Und das wurde es.

Vielen frisch gebackenen Müttern wird empfohlen, ihr Baby alle drei bis vier Stunden zu stillen, aber nicht in kürzeren Abständen, weil es sonst Bauchschmerzen kriegen würde. Ich habe mich nicht daran gehalten, sondern nach Bedarf gestillt, das hieß, immer dann, wenn sie Hunger hatte. Und das war meistens nach zwei, an manchen Tagen aber auch schon nach einer Stunde der Fall. Besonders in den ersten Wochen stillte ich manchmal 12 Stunden am Tag. An einigen Tagen machte ich es mir für mehrere Stunden auf dem Sofa gemütlich mit einem großen Glas Wasser, denn stillen macht durstig, und einem gesunden Snack, weil Hermine halbstündig trank, kurz einnickte, und wieder trank. Das berühmte Clusterfeeding.

Ich persönlich glaube, dass Stillen nach Bedarf stressfreier ist, weil frau eben nicht auf die Uhr schauen muss, und weil das Baby durch stillen auch wunderbar beruhigt werden kann. Es geht dabei ja nicht nur um Nahrungsaufnahme, sondern auch um Nähe und kuscheln. Und davon wollten Hermine und ich beide ganz viel. Es ist übrigens unmöglich sein Baby zu überstillen, da Muttermilch keine leeren Kalorien enthält. Im Gegenteil, Studien zeigen, dass Stillen vor Übergewicht im Erwachsenenalter schützt. (Ich hatte mich mal kurz mit der Frage auseindergestzt, nachdem die Kinderärztin bei einer Vorsorgeuntersuchung mal meinte, ich sollte Hermine weniger stillen🙄)

Was mir die ersten Stillwochen erleichtert hat:

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